30. August 2020 - Die Schönstatt-Familie feiert mit Bischof Michael Geber die neue Anbringung des Heilig-Geist-Symbols im Heiligtum mit Zeugnissen und Gottesdienst. Heftiger Dauerregen wird zum Sinnbild: in allen aktuellen Stürmen in Schönstatt, in Kirche und Gesellschaft lässt uns die Gottesmutter nicht im Regen stehen! Fröhlich spontan stimmt der Bischof am Schluss die traditionsreiche Hymne zur Schirmherrin im Sturm an: "Du Arche des neuen Bundes, du bleibst in den Stürmen stehen - wir werden nicht untergehen!"
Moderator Steffen Büdel führte sympathisch durch die (anfangs noch trockene Feier) aus Zeugnissen, Impulsen, Gebet und den stimmungsvollen Liedern der eigens zusammengestellten MJF-Band. Er lenkte den Blick auf die Symbole der Dreifaltigkeit im Heiligtum: Vaterauge, Kreuz und Heilig-Geist-Taube. Sie machen deutlich: das Schönstatt-Kapellchen ist ein Erlebnisort für den ganzen Glauben.
Pfarrer Rudolf Liebig gab einen Einblick in die Geschichte des Symbols, das die Priestergemeinschaften als ihr Zeichen gewählt haben. Wie die Apostel mit Maria im Coenaculum sein - so verstehen sie ihren priesterlichen Dienst. Weil der Heilige Geist an der höchsten Stelle im Kapellchen hängt, sei es ein Ansporn für sie, in ihrer Selbsterziehung sich auch "um das Höchste" zu bemühen.
Heiliger Geist - mitten unter uns
Die silberne Taube im goldenen Strahlenkranz war
nach der Restauration seit Januar
durch die Schönstatt-Gemeinschaften gepilgert. Von Haus zu Haus wurde
sie weitergegeben. Der Besuch wollte zur persönlichen Begegnung und zur
Achtsamkeit für das Wirken des Heiligen Geistes hier und heute
angeregen.
Dass das wirklich geschehen ist, kann man im
Begleitbuch der Wanderung nachlesen. In ihren Statements erzählten Simon
Wawra, Ramona & Benjamin Brähler, Diakon Johannes Wende, Anna
Furgoll, Carolin Poppe, Judith Vonderau & Christoph Acker anschaulich
davon. Pfarrer Kurt Faulhaber erläuterte das
"Handwerkszeug", das für Pater Kentenich wichtig, war um kritisch zu
prüfen, wo der Geist Gottes am Werk ist:
* Strömungen der Zeit
* Seelenstimmen - Was lebt in den Herzen der Menschen?
* Seinsstimmen - Führt es zum Wesentlichen hin?
Mit persönlichen Gebetsworten wandte sich dann
Bischof Gerber an den Heiligen Geist und brachte das Symbol
wieder im Altarraum des Heiligtums an. Ein richtig feierlicher und
bewegender Moment.
"Liebe Zeuginnen und Zeugen des Heiligen Geistes!"
sprach Bischof Michael Gerber seine Zuhörer in der
Eucharistiefeier an. "Was passiert, wenn man den Heiligen Geist vom Haken nimmt!?"
Er nahm Bezug auf die aktuellen Fragen in der Corona-Krise, in der Kirche und in Schönstatt ermutigte
eindringlich zum Glauben an den Gott des Lebens, der auch heute und hier mit uns
Geschichte schreibt.
"Wenn wir auch Mundschutz tragen, dürfen wir doch keine Scheuklappen
anlegen für die Not anderer in Corona-Zeiten" betonte der Bischof und
würdigte das Engagement des Fuldaer
Bundestagsabgeordneten Michael Brand, der unter den Zuhören saß. Brand
hat den Vorsitz in der
Arbeitsgruppe für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
Bischof Gerber sprach konkret Burundi in Zentralafrika an, von dem
ihm ein Mitbruder berichtet hatte: "Wir haben 5 Intensivbetten - im ganzen
Land!"
Wir müssten uns fragen: Welche Herzenshaltung bereitet sich unter uns
aus?
Wo sind die "Aerosole des Heiligen
Geistes", die unseren Blick weiten und uns zu solidarischem
Handeln befähigen?!
Der heftige Regen konnte die Freude und familiäre Atmosphäre des Schönstatt-Treffens nicht stören, im Gegenteil. Die Band sang - nicht ohne Schalk: "O Herr, gieße Ströme des lebendigen Wassers aus ..." und jemand meinte: "Dass der Heilige Geist mit Feuer und Wind zu tun hat, ist bekannt, aber auch mit Wasser - das ist neu!"
Fotos: M.J. Gehrlein und C. Poppe
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